„Auszogne“ oder „Kiacherl“


Irgendwo – ich weiß nicht mal mehr wo, habe ich das Rezept für „Auszogne“ gesehen, wie wir hier in München sagen, „Kirwakiacherl“ oder „Kiacherl“ wie sie in anderen Regionen oder Ländern auch genannt werden. Es war wieder ein Rezept, das mich nicht mehr losgelassen hat und letzten Sonntag war es dann soweit. Zusammen haben wir unsere „Auszogen“ in Angriff genommen, ich war ein bisschen skeptisch, aber das Resultat ist doch sehenswert. Ich wollte das Rezept unbedingt in meinem Blog aufnehmen. Praktisch ist für mich auch, wenn ich oft Rezepte suche, dass ich sie in meinem Blog dann finden kann.

Zutaten für den Hefeansatz:

4 EL Milch
30 g Hefe (alternativ 2 Päck. Trockenhefe)
1 TL Zucker

Zutaten für den Hefeteig:

500 g Mehl
250 ml Milch
60 g Butter
30 g Zucker
2 Eier (zimmerwarm)
1 Päckchen Vanillezucker
1 Messerspitze Salz

Zutaten für das Ausbacken im Topf:

Reichlich Butterschmalz (bitte kein Kokosfett oder benutztes Frittier-Fett verwenden)

Zubereitung:

Als erstes machen wir für die Kiacherl den Vorteig. Dazu einen kleinen Topf auf den Herd stellen, Milch und Zucker lauwarm erwärmen, anschließend die Hefe in die Milch bröckeln und gut verrühren und „gehen“ lassen.

Für den Hefeteig zunächst das Mehl in eine Schlüssel sieben, dann mit den Fingern oder einem Löffel eine Mulde hineindrücken. Jetzt den vorbereiteten Vorteig in die Mulde geben, und mit ein bisschen Mehl, zu einen kleinen Hefebrei verrühren, mit Mehl bedecken und mit einen Geschirrtuch abdecken und ca. 10 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen. In der Zwischenzeit die Milch in einen Topf geben, die Prise Salz, den Zucker und den Vanillezucker unterrühren und ebenfalls lauwarm erwärmen. In einem anderen Topf die Butter erhitzen, bis sie ganz geschmolzen, aber auch nur lauwarm ist.

Nach der Ruhezeit, die lauwarme Milch in das Mehl geben und verkneten es zu einen Brei. Die Eier aufschlagen, zum Mehl geben, langsam in der Küchenmaschine verrühren und nun die leicht abgekühlte, aber noch flüssigen Butter dazugeben. Den Teig in der Küchenmaschine kneten lassen und bei Bedarf immer wieder etwas zusätzliches Mehl hinzugeben und weiter kneten, bis ein glatter nicht mehr zu klebriger, aber dennoch luftiger Hefeteig enteht.

Den fertig gekneten Hefeteig mit einen Stofftuch abdecken, an einen warmen Platz (ohne Zugluft) ruhen lassen, bis die Menge sich etwa verdoppelt hat.

In der zwischen Zeit das Butterschmalz, in einer Friteuse oder in einen großen Topf erwärmen.

Die Arbeitsplatte etwas Mehl bestäuben, vom inzwischen aufgegangenen Hefeteig, mit den Händen oder mit einer Teigspachtel ca. 100 g Teig abstechen und zu Kugeln formen. Die Hefeteigkugeln nochmals 15 bis 20 Minuten unter einen Tuch auf der Arbeitsplatte ruhen lassen, bis sie wieder doppelt so groß geworden sind.

Etwas flüssiges Butterschmalz in eine kleine Schüssel geben, abkühlen lassen, und mit den Finger kurz ins lauwarme Schmalz tauchen und jeweils eine Kugel rasch von innen her beginnend dünn ausziehen. Es muss ein etwa eineinhalb bis zwei Zentimeter dicker Rand ringsum entstehen.

Das fertige ausgezogene Kiacherl vorsichtig in das heiße Fett gleiten lassen. Das Kiacherl mit einem Esslöffel etwas heißen Schmalz übergießen und warten bis der Kiacherlrand goldbraun geworden ist. Vorsichtig wenden und die Kiacherl auf der anderen Seite ebenfalls knusprig, goldbraun ausbacken (die Rückseite nicht mehr mit Schmalz übergießen).

Je nach Topfgröße, oder nach Kiacherlgröße, können gleich zwei oder mehrere Kiacherl gleichzeitig ausgebacken werden.

Die Kiacherl vorsichtig aus dem heißen Schmalz heben und auf ein paar Blättern Küchenkrepp abtropfen lassen.

Wer möchte, kann die Kiacherl mit etwas Puderzucker bestreuen. Fertig und genießen 🙂

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