Rhabarber-Vanille-Tarte


Trotz der Stoffwechselaktivierung habe ich mich ja entschlossen, beim „Calendar of Ingredients“ weiter mitzumachen und da die Zutaten im Monat Mai Spargel – Rhabarber – Mascarpone sind, habe ich mich nach langem rumsuchen für die Vanille-Rhabarber-Tarte entschlossen, die ich kürzlich bei Zeitschrift essen&trinken gesehen hatte.

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Es gibt ja Kuchen, die gelingen einfach von Anfang an, dann gibt es welche, die fuchsen einen schon ein bisschen, dann die die grad so nicht in der Katastrophe enden und dann die, die bei mir im Mülleimer landen. Meine Vanille-Rhabarber-Tarte bekommt den Status „gerade noch vor der Katastrophe gerettet“ und ob ich sie nochmal backen werde, steht definitiv noch nicht fest.

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Fangen wir von vorne an: ich wollte Karamell herstellen, weil damit das Kochen des Rhabarber- Kompotts beginnen sollte. Ich habe meinen Zucker in den Topf gegeben und angefangen den Geschirrspüler auszuräumen. Ich war so in meinem Element, habe den Grillrost auf den Balkon gebracht, dort ein bisschen an meinen Blümchen rumgezupft und mein Karamell vergessen. Als ich wieder in die Küche kam, war der schon sehr dunkelbraun und es qualmte heftig. Da wir ja seit einiger Zeit hochsensible Rauchmelder haben, die ich öfter mal auf Funktionalität teste , schwante mir böses. Weil ich ja eine brave Ehefrau bin, habe ich meinen Mann Erich noch ein bisschen schlafen, lassen. Wir haben drei Rauchmelder, einen im Wohnzimmer, einen im Flur (direkt vor der Schlafzimmertüre) und einen im Schlafzimmer…. Ich war wie elektrisiert, als ich das durch und durchgehende Geräusch hörte. Es fingen nacheinander der im Flur und im Wohnzimmer an. Ohrenbetäubend. Es dauerte – glaube ich – keine 10 Sekunden und ein total erschrockener und entsetzter Erich stand vor mir. Ich habe gesagt, alles ist gut und „nur“ das Karamell ist angebrannt. Er meinte darauf hin charmant, was für eine schöne Idee in sanft zu wecken.

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Ich habe mich an das Rezept gehalten, aber ich würde in einen Mürbeteig niemals Backpulver geben. Also bis auf die Tatsache, dass der Teig fast zu knusprig braun wurde, hat mich die Vanillecreme auch nochmal richtig geärgert. Sie wollte und wollte nicht fest werden. Ich hab dann nochmals zwei Blätter Gelatine genommen und dann hat es auch geklappt. Ich hatte mir geistig schon Plan B zurecht gelegt, wenn die Creme nicht fest geworden wäre, hätte es heute eine Baiserhaube für den Kuchen gegeben. Als wir ihn aber dann probiert haben, waren wir uns schon einig, dass er geschmacklich sehr lecker sein muss (wir haben ihn ja nicht probiert). Ich werde im Laufe des Tages bestimmt Resonanz von Erichs Kollegen bekommen und die Nachbarin muss auch noch ein Stück essen.

 

Zutaten für eine Tarteform Ø 26 cm:

Mürbeteig:
140 g Mehl
80 g Speisestärke
1 Ei, (Kl. M)
1 Eigelb, (Kl. M)
1/2 TL Backpulver
80 g Puderzucker
Salz
100 g Butter, (nicht zu kalt)
Mehl zum Bearbeiten

Backpapier
500 g Hülsenfrüchte, (z.B. Erbsen)
Klarsichtfolie

Rhabarberkompott:
500g Rhabarber
50 g Zucker
60 ml Orangensaft
4 TL Speisestärke

Vanillecreme:
500 ml Schlagsahne
80 g Zucker
Mark von 1/2 Vanilleschote
4 Blätter weiße Gelatine (bei mir waren es 6)
100 g Mascarpone
Espressopulver zum Bestreuen

Für den Mürbeteig Mehl, Stärke, Ei, Eigelb, Backpulver, Puderzucker, 1 Prise Salz und Butter in einer Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig verkneten. In Klarsichtfolie umwickelt 30 Minuten kalt stellen.
Inzwischen Rhabarber schälen und in 2 cm kleine Stücke schneiden. Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren. Mit Orangensaft ablöschen, Rhabarber zugeben und 5 Minuten kochen lassen, bis der Rhabarber weich ist und der Zucker sich gelöst hat. Kompott mit der in wenig kaltem Wasser gelösten Stärke stark binden und abkühlen lassen.

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Mürbeteig auf bemehlter Fläche auf 28 cm Ø ausrollen, die Tarte-Form (26 cm Ø) damit auslegen, den Rand gut andrücken und 30 Minuten kalt stellen.
Den Teig erst mit Backpapier, dann mit Hülsenfrüchten belegen. Im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad (Umluft 180 Grad) auf der 2. Schiene von unten 25 Minuten backen, nach 15 Minuten Hülsenfrüchte und Papier entfernen. Form aus dem Ofen nehmen und den Teig darin vollständig abkühlen lassen.
Sahne auf 400 ml einkochen lassen. Zucker und Vanillemark zugeben. Gelatine erst in kaltem Wasser einweichen, dann tropfnass in der Sahne auflösen, alles leicht abkühlen lassen. Mascarpone mit der Sahne verrühren. Abkühlen lassen, bis die Masse leicht zu gelieren beginnt.
Rhabarber auf den Mürbeteig streichen und 30 Minuten kalt stellen. Vanillecreme darauf verteilen, 5 Stunden kalt stellen. Vor dem Servieren mit dem Espressopulver bestreuen (man kann den Kaffee auch durch Kakaopulver ersetzten).2016-05-23 07.27.10-1

7 Kommentare zu “Rhabarber-Vanille-Tarte

  1. Ach ja. Deine Einteilung in die vier Kuchen-Kategorien trifft den Nagel auf den Kopf. Ich kenne sie alle… Schön, dass du diese Tarte noch retten konntest 🙂 !
    Liebe Grüße! Eva

  2. Das sieht wirklich köstlich aus!
    Das werde ich bestimmt bald testen :)!
    Ich würde mich riesig freuen, wenn du bei mir vorbei schaust :)!
    Liebe Grüße Carla!

  3. Oh je, mit Karamell habe ich auch so meine Erfahrungen. Einmal wäre mir sogar fast meine niegelnagelneue Videokamera in den Topf mit heißem Zucker gefallen. Ist aber gerade noch gut gegangen.
    vielen Dank auf jeden Fall für deinen Beitrag!

    Viele Grüße,
    Claudia

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